2023-06-23 Durch eigenes Engagement und Hilfsbereitschaft nach Taiwan - Dithmarschen
Durch eigenes Engagement und Hilfsbereitschaft nach Taiwan
Mal ehrlich: dass ein junger Erwachsener im Alter um die 20 Jahre herum schon einmal im Ausland war, ist doch nichts Besonderes, oder? Selbst ein Ziel wie Taiwan ist heutzutage nicht mehr so unerreichbar wie noch vor einigen Jahrzehnten. Warum also diese Story?
In dieser Story geht es nicht in erster Linie um Reisen oder Fernziele, sondern darum, wie ein junger Mensch aus Dithmarschen durch sein überdurchschnittliches Engagement und seine Hilfsbereitschaft auffiel und ausgewählt wurde, diese Hilfsbereitschaft Weltoffenheit auf die nächste Stufe zu heben.
Es ist die Story von Jesse Melzer der sich in Zeiten von Fachkräftemangel und hervorragenden Berufsaussichten zunächst für ein freiwilliges Praktikum und hiernach für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) entschied. Jesses Melzer sagt selbst, dass er eine hohe Motivation verspürt, Menschen zu helfen, weshalb er auch unbedingt später Zahn- oder Humanmedizin studieren möchte. Es sei hier so viel zu tun: ob es nun darum ginge, Kindern bei der Zahnpflege zu helfen, oder eine hochbetagte Patientin im Krankenhaus zu versorgen. Stets sei ihm der Kontakt zu Menschen besonders wichtig und er ziehe für sich sehr viel daraus, wieder einem Menschen geholfen zu haben.
Das erwähnte FSJ absolvierte er im Westküstenklinikum Brunsbüttel, wo er durch überdurchschnittliche Hingabe und Hilfsbereitschaft dem Lions Club Mitglied Thomas Thomsen auffiel, der ihn daraufhin für ein internationales Lions Jugendcamp vorschlug.
Diese internationalen Jugendcamps wurden 1974 ins Leben gerufen. Es sind spezielle Austauschprogramme, um engagierten jungen Erwachsenen länderübergreifend u.a. „den Austausch von Ideen, Bräuchen und kulturellen Ansichten zu ermöglichen“ und „die Achtung junger Menschen für die Ansichten anderer zu fördern“. So und noch ausführlicher steht es in der Richtlinie von Lions International. Hierbei soll die Förderung von Tourismus ausdrücklich nicht unterstützt werden, weshalb alle Beteiligten wie Gastfamilien oder Organisatoren auf persönliche Vorteile oder Gewinne verzichten.
Die Camps dauern ca. 4 Wochen, wobei die jungen Menschen in Gastfamilien untergebracht sind. Die Gastfamilien sind ihrerseits meistens Lions Club Mitglieder vor Ort. Für alle jungen Gäste wird ein buntes Programm angeboten, welches die Lions-Familien vor Ort zusammengestellt haben. Typischerweise sind Ausflüge zu historischen kulturellen Stätten geplant oder auch Seminare und Diskussionsrunden über das aktuelle Zeitgeschehen und Probleme.
Was erwartet Jesse Melzer nun in Taiwan? Hier lohnt sich ein Blick auf die Homepage über ein zuvor durchgeführtes Jugendcamp: neben Outdoor-Aktivitäten wie Zelten, Kanu- und Fahrradtouren wird auch über Besuche des Archäologischen Museums von Shihsanhang, der alt-ehrwürdigen Aletheia Universität, eines Nationalparks, der typischen Nachtmärkte und verschiedener beeindruckender Tempelanlagen berichtet. Aber auch einheimisches Essen wurde den Besuchern nicht nur serviert, sondern es wurden auch Kurse zur Herstellung von Dumplings, einer in ganz China beliebten Speise, angeboten. Die Liste von Aktivitäten ist noch viel länger, so dass Jesse sich auf eine spannende und erfüllende Zeit freuen darf.
Text : G. Gehlert